BILDKOMPOSITION

Die Bildkomposition ist wahrscheinlich die wichtigste Komponente für gute Fotografie. Sie trennt den guten vom schlechten Fotografen.
Bilder, auf denen nur die weite Leere zu sehen ist, oder Bilder, bei denen die Kamera quasi wahllos in die Gegend gehalten wurde, weil man die Blickrichtung ganz schön findet, sind mehr als häufig zu sehen. Ein Bild, das man "gerne festhalten möchte" sieht im Nachhinein zumeist anders aus, als man es in Erinnerung hatte. Tatsächlich war es auch anders gewesen, doch ist das nur in den seltesten Fällen die Kamera schuld. Vielmehr ist es der Fotograf, der sich nicht richtig vorstellen kann, wie es nachher auf dem Papier ausschauen soll. Das wichtigste dabei ist die Perspektive, denn sie hilft, eine gewünschte Bildkomposition zu bewirken. Das bedeutet, nicht nur die Kamera nach oben, unten, rechts oder links zu schwenken, sondern auch, den Standpunkt mal zu wechseln , ein paar Meter nach vorne oder nach hintengehen. Auf diese Weise sieht man schnell, welcher Bildausschnitt geeinget ist. Dabei ist ein Zoom bisweilen von Vorteil, aber nicht zwingend.

Um ein gutes Gefühl für die Komposition eines Bilder zu bekommen, gibt es verschiedene Tips, von denen wir hier zwei herausheben möchten:

  1. Dia-Rahmen: Nehmen Sie sich einen leeren Dia-Rahmen und schauen durch diesen hindurch, ganz so als würden Sie durch den Sucher einer Kamera schauen. Wenn man nun den Rahmen vom Auge weg und wieder zum Auge hin bewegt, mit dem Körper hoch oder runter geht oder den Standpunkt verändert, so ergeben sich eine Fülle von Variationsmöglichkeiten. Auch gute Fotografen haben bisweilen ein solches "Spielzeug" dabei, es hilft ihnen ein Gefühl für das gewünschte Bild zu bekommen. Wer das öfter ausprobiert, der wird bald ein gutes Gefühl für die richtige Bildkomposition bekommen.
  1. Vorbilder: Man sollte sich immer mal wieder Bilder von guten Fotografen anschauen. Es zeigt sich schnell, daß das gewisse Etwas in Grundzügen erlernbar ist (dabei ist Kunst außen vor). Ein gutes Bild hat einen, höchstens zwei Punkte, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen; dabei stehen diese Punkte nur selten in der Mitte des Bildes. Hintergrund, Anordnung, Aufteilung, Farbgebung und Atmosphäre sind maßgebend. Bilder von guten Fotografen, am besten Berufsfotografen, zu beobachten, gibt mit der Zeit ein Gefühl für das Bild.
     
     

Bei diesen beiden Bilder zeigt sich der Unterschied deutlich. Beide linken Bilder zeigen recht schöne Naturaufnahmen, dennoch fehlt etwas. Im ersten Beispiel ist es Bewegung, die ins Spiel gebracht wird (oben rechts), im zweiten Beispiel wurde ein Vordergrund gewählt, der die Langeweile aus dem Bild treibt. In der Praxis heißt das, daß man z.B. bei Landschaftsaufnahmen, bei denen man von der Schönheit der Natur überwältigt wird, einen attraktiven Vordergrund suchen sollte. Nehmen Sie ein zusätzliches interessantes Detail mit auf, geben Sie diesem Detail sogar Gewicht.