LANDSCHAFTEN

Die Natur auf Fotos festzuhalten ist für viele schwerer als zuvor gedacht. Einer von drei Kunden, die im Fotogeschäft ihre Bilder entwickeln lassen, beschweren sich, daß die Farben nicht so seien, wie es in Wirklichkeit ausgesehen habe, die Kontraste oder daß das Licht ganz anders gewesen seien. Doch in 90% dieser Fälle ist das auf Nichtwissen des Fotografen zurückzuführen. Es geht eben nicht darum, daß wenn man bei Ausflügen einen Halt macht, um bei der schönen Aussicht auch noch schnell ein Bild zu machen - es wird nur selten das wiedergeben, was der Betrachter mit der Aussicht verbunden hat. Auch die anderen Betrachter zuhause werden es kaum besser finden. Nur, woran liegt das?




Bei Landschaftsaufnahmen gibt es folgendes zu beachten:

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Komponieren Sie das Bild, d.h. wenn ein Tal vor Ihnen liegt, so bringen Sie auch noch andere Komponenten mit ins Bild. Das können z.B. von oben herunterhängende Blätter sein, eine seitliche Hausfassade, die aber besonders schöne Formen und Farben hat, eine Pflanze im Vordergrund, die dem Bild ein wenig Abwechslung gibt.
2
Das Licht sollte von hinten oder von der Seite kommen. Scheint die Sonne von vorne, so sollte man versuchen, in den Schatten zu gehen, oder mit der Hand vorsichtig über die Linse zu gehen, um die direkte Einstrahlung der Sonne zu verhindern. Wichtig ist dabei, daß die Hand nicht abgebildet wird. Gut zu üben ist das v.a. mit Digitalkameras, wo das Ergebnis bereits in der Anzeige erscheint.
3
Die besten Bilder gelingen früh am Morgen oder am Nachmittag, nämlich dann, wenn die Sonne schräg steht und ein warmes Licht auf die Natur wirft. Das dann das Licht nicht von oben kommt, reflektiert es die Farben des Natur viel direkter, und zwar fast horizontal zum Fotografen zurück. Ein weiterer Vorteil des Fotografierens morgens bzw. abends liegt in der Schattenwirkung: Bäume und Gebäude werfen Schatten, die Abwechslung ins Bild bringen. Dieser Effekt ist nicht zu unterschätzen.
4
Die Blaue Stunde: die blaue Stunde ist bei den Vielfotografen recht gut bekannt. Sie bezeichnet eine bestimmte Zeit am Tage, und zwar kurz vor dem Sonnenaufgang und kurz nach dem Sonnenuntergang. Dabei gibt es das sogenannte Zwielicht, und Aufnahmen, die dann gemacht werden, erhalten einen atmosphärischen Blauton, der bei einigen Aufnahmen sehr kunstvoll und gelungen wirkt. Besonders Aufnahmen im Schnee eignen sich dazu.
5
Landschaftsaufnahmen eignen sich zu Panoramabildern. Wer also diese Funktion an seiner Kamera entdeckt, der kann das mal ausprobieren. Im Nachhinein machen sich solche Aufnahmen gut zu dekorativen Zwecken im eigenen Hause.
6
Landschaften begeistern die Menschen nicht zuletzt aufgrund einer atemberaubenden Wolkenformation. Das kann man im Bild durchaus umsetzen, indem man mehr den Himmel ins Bild rückt, vielleicht zu 2/3. Die Perspektive sollte dabei nie aus den Augen verloren werden. Besonders geeignet dazu sind natürlich Weitwinkel-Objektive.
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Wer beabsichtigt, im Nachinein evtl. auch schon mal Poster von den Aufnahmen abziehen zu lassen, sollte eine hohe Auflösung einstellen.

Schattenbildung bereichert die Landschaft
In Kürze
Auf Bildkomposition achten
Morgens oder abends: Schatten und Konturen bereichern die Landschaft
Blaue Stunde nutzen
Panoramabilder
bei schönem Wolkenbild, Himmel mehr in Sucher rücken als Landschaft
Umrisse erkennen und nutzen
Filme mit hoher Auflösung, kleine Blende (höhere Detailschärfe)